die Video Arbeiten von Mishka Henner "Collected Portraits" berühren mich...
Von bekannten Fotografen des 20.Jhdts. schuf der Künstler und Soziologe "Mishka Henner" (geb. 1976 in Belgien; er lebt und arbeitet nun in Großbritanien) kurze Videoarbeiten, in dem er Portraits von den jeweiligen Fotografen übereinander schichtete; nur Augen, Nase und Mund blieben Fixpunkte. Jedes Video repräsentiert die Arbeiten eines Fotografen. Unabhängig von Alter, Geschlecht oder Rasse, zeigen die Arbeiten kulturelle Stereotypien auf:
- "the submissive Japanese woman in Araki’s work,
- the innocent child in Mann’s photographs,(...)
mehr siehe unter: http://www.photomonitor.co.uk/2012/09/mishka-henner-and-the-boundaries-of-photography/
--------------------------------
bei mir lösen diese Arbeiten, neben dem interessanten soziologischen Kontext, Assoziationen aus: Konfrontiert mit dem Krankheitsbild "Alzheimer" - eine mir nahe stehende Person ist von dieser neurodegenerativen Krankheit betroffen - assoziiere ich mit diesen Arbeiten der "Collected Portraits" auch jeweils ein eigenes - nicht ganz erfassbares- Portrait, ein Portrait mit verschwommenen Konturen, ....als würde eine Person nicht mehr "klar erkennbar sein"; ich empfinde, als würde der Umriss einer Person (damit meine ich das, was eine Person ausmacht) verloren gehen, und seine Persönlichkeit langsam entschwinden...
...zurück bleibt eine Hülle seiner/ihrer selbst?
...bestimmt aber die Erinnerung an gemeinsam Erlebtes!....
---------------------------
Paula van der Woude (eine Hälfte aus dem Designduo "selektiv.at") schreibt über ihre Bachelor Abschlussarbeit/Kunstuniversität Linz, 2012,:
"Der Verlust von Lebenserfahrung
und Erlebnissen ist bitter, aber zugleich vielleicht auch
eine Erleichterung. (...) Ein tragischer
Prozess, bei dem die Persönlichkeit eines Menschen verloren
geht. Verbale Kommunikation wird stets schwieriger, geht über in
eine Kommunikation des Unterbewusstseins und wird von einer Ebene
gestützt, die Emotionen und Berührungen stark in sich aufnimmt.
Ein Charakter verschwindet langsam ins Nichts, aber die Hülle
bleibt. Mit dieser Rauminstallation wollte ich die gedankliche Welt
einer Demenzkranken darstellen, Bekanntes und Alltägliches wird
falsch zugeordnet und immer fremder. Ein gedanklicher
'Schwebezustand' gefüllt mit 'Unzuordnenbarem'."
© pictures by florian albert
-------------------------------------
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen